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Marokko 1973

USA 1975

Mit aufgebessertem Reisebudget ging es weiter in den Süden nach El Paso mit einem Abstecher nach Mexiko. Weiter über Dallas, New Orleans in das Vergnügungsparadies Orlando.

Da das Budget zu diesem Zeitpunkt bereits maßlos überzogen war, (10 US$/Tag waren zu Verfügung) wurden die Nächte an Stelle von Jugendherbergen in Greyhound Bussen verbracht. Nach einem kurzen Abstecher in Nashville ging die Route weiter an der Ostküste nach Washington und New York-Manhattan, wo ich mir nach Nächten in Bussen ein YMCA-Bett (Jugendherberge) gönnte.

Da noch Zeit bis zum fest gebuchten Rückflug blieb, erweiterte ich meine Tour nach Montreal ,Toronto zu den Niagara Falls.

Die Reisedauer war auf 6 Wochen beschränkt, da ich eine Woche später nach Südafrika auswanderte.

Südafrika 1975-76

1975 entschloss ich mich nach 4 wunderschönen Jahren, meiner Wahlheimat Stuttgart den Rücken zu kehren und nach Südafrika auszuwandern.

Im Zuge eines leider nur einjährigen Arbeitsaufenthaltes in Südafrika, versuchte ich, so viele Eindrücke wie möglich von Land und Leuten mitzunehmen.

Zusammen mit anderen Immigranten nutzten wir jeden arbeitsfreien Tag, um mit einem VW-Bus das Land zu erforschen.

Nach einem Jahr Aufenthalt, bot sich mir die Möglichkeit, mich in ein Team einzukaufen und einen Kindheitstraum wahrzumachen.

Mit einem umgebauten BEDFORD-LKW von Südafrika auf dem Landweg nach Österreich.

 

Trotz einiger gutgemeinten Warnungen, mit einem Engländer (BSA 65A) eine derartige Reise anzutreten, ging die Reiseroute von Stuttgart nach Österreich, immer entlang der Küste über Italien, Frankreich, Spanien nach Marokko.

Im südlichen Marokko ereilte meine BSA wie prophezeit, ein kapitaler Motorschaden.

Von Zagorra am Seil einer BMW R65/5 meines Reisebegleiters Eberhard, wurde meine BSA zurück nach Spanien geschleppt. Dort konnte das Motorrad eingestellt werden und dank eines Auslandsschutzbriefes wurde es vom ÖAMTC nach Österreich zurückgebracht.

Von Gibraltar erlebte ich die Rückreise über Portugal, Spanien, Frankreich zurück ins Schwabenland auf dem Sozius der BMW.

Reisedauer 6 Wochen.

 

3-Kontinenten Trip 1976-77

Bereits im April 1976 lernte ich in Johannesburg ein Schweizer Pärchen kennen, welches die Idee hatte, mit einem umgebauten BEDFORD-LKW am Landweg von Südafrika in die Schweiz zu reisen. Der LKW war bereits vorhanden, es fehlte jedoch das Geld für den Umbau und die Reise selbst.

Nach einem kurzen Kassensturz kratzte ich all mein „Vermögen“ zusammen und kaufte mich in das Team ein. Es fanden sich noch einige wenige weitere „Investoren“, sprich Reisebegleiter und so beendete ich im September 1976 mein Engagement in Südafrika.

Die Reise startete von Johannesburg über das damalige Rhodesien (Viktoria Falls) nach Zambia, Tansania bis an den Fuße des Kilimandscharo.

Beeindruckt von der herrlichen Erscheinung des 5895m hohen Kilimandscharo, entschloss ich mich kurzfristig, mit geborgter Ausrüstung, die höchste Erhebung Afrikas zu besteigen.

Stolz, mit einem Gipfelsieg in der Tasche, kehrte ich nach 5 Tagen zu meinen wartenden Kumpels in das Camp zurück.

Weiter ging die Route durch den Serengeti Nationalpark über Nairobi nach Mombasa (Kenia)

Geplant war die Weiterreise per LKW am Schiff nach Bombay (Indien). Bei der Ankunft in Mombasa stellte sich jedoch heraus, dass die Schiffsverbindung nach Indien vor geraumer Zeit eingestellt wurde.

Kurzfristig wurde umdisponiert und Indien am Landweg angepeilt. Der kürzeste Weg war über Äthiopien, wo sich die Überfahrt nach Saudi Arabien zäh gestaltete. (3 Wochen Wartezeit - viel Bakschisch)

Endlich in Saudi Arabien ging die Reise weiter nach Kuwait, Irak und in den Iran nach Teheran. Weihnachten wurde in Teheran bei 20cm Neuschnee auf den Zelten gefeiert.

Weiter ging es über Pakistan nach Delhi (Indien). Erklärtes Ziel in Indien war neben dem Goldenen Tempel in Amritsar, dem Taj Mahal in Agra, die Stadt am Ganges – Varanasi.

Zurück in Delhi entschlossen wir uns den Heimweg über den Khyber Pass nach Kabul (Afghanistan) anzutreten. Auf dem Weg von Kabul nach Kandahar gefror der Diesel während der Fahrt ein und so mussten wir die Nacht bei -30°C im Freien campieren. Von Afghanistan führte uns die Route weiter zurück in den Iran an das Kaspische Meer. Dort ereilte unseren BEDFORD-LKW  ein kapitaler Motorschaden. Nach längerer Diskussion entschloss sich das Schweizer Pärchen auf Ersatzteile aus England zu warten und den BEDFORD wieder fahrtüchtig zu bringen. Der Rest der  Mannschaft entschloss sich die Heimreise über Teheran und Istanbul mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse) anzutreten.

Nach 6 Monaten Reisezeit, 1½ Jahren Abwesenheit und noch genau 5 US$ in der Tasche, konnten mich meine Eltern in Österreich endlich wieder in Empfang nehmen.

Peru 1982

Sahara 1984

München — Douala 1986

Mit Rucksack und einem  Greyhound Ticket für 6 Wochen ausgestattet, ging der Flug nach San Francisco.

Unterschlupf in Frisco gewährte mir die ersten Tage Lynn, unsere „Motorradtramperin“ aus Marokko 1973.

Ab San Francisco verlief die Route über Salt Lake City in den Yellowstone Park. Nach einigen Tagen „Natur pur“ erstreckte sich die Reise weiter in die Spielerstadt Las Vegas.

 

1982 überredete mich ein befreundetes Ehepaar, sie auf einer 3 wöchigen Peru Reise zu begleiten. Der einzige Haken daran, ich war in Gesellschaft von 9 hochkarätigen Bergsteigern.

Nach einem kurzen Crashkurs in Sachen  Trittsicherheit, Seilschaft usw. sahen es meine Ausbildner als „wenig Risikobehaftet“ mich als 08/15 Bergsteiger mitzunehmen.

Dass ich höhentauglich war, konnte ich bereits bei der Besteigung des Kilimandscharo 1976 beweisen.

In Lima angekommen, ging es gleich weiter nach Cusco wo der Inkapfad zur Akklimatisierung auf dem Programm stand. Jeder mit ca. 25 Kg. Ausrüstung auf dem Rücken, marschierten wir 4 Tage über den Inkapfad nach Machu Picchu.

Seit im Dezember 1978 die Rallye Paris-Dakar ins Leben gerufen wurde, war es mein größter Wunsch, an dieser Rallye teil zu nehmen.

Kurz entschlossen kaufte ich mir im Frühjahr 1979 eine Yamaha XT500. Dieses Motorrad war zum damaligen Zeitpunkt das einzige großvolumige Endurogerät, das frei im Handel erhältlich war. Einige „Sanderfahrung“ brachte ich bereits von meiner Marokko Reise aus dem Jahre 1973 mit.

Nach dem Kauf der Yamaha suchte ich verzweifelt eine Mitfahrgelegenheit mit Wüstenfahrern, die mein Gepäck transportieren würden. Eine Reise mit Gepäck und Kanistern kam für mich nicht in Frage. Schließlich wollte ich unter Wettbewerbsbedingungen trainieren.

Erst 1984 fand sich ein Münchner, der sich anbot, max. 10 Motorradfahrern den Sprit, die Lebensmittel und das Gepäck zu transportieren.

Also konnte die Reise im Herbst 1984 von München aus losgehen.

Nach endlosen Asphaltkilometern bis zur Fähre nach Genua und weiteren Asphaltabschnitten im Norden von Tunesien waren endlich die Sandpisten erreicht.

Allzu schnell wurden aber auch die Grenzen aufgezeigt. Bei diffusem Licht kann es schnell passieren, dass man Dünenabhänge zu spät, oder noch schlimmer, gar nicht erkennt und sich einige Meter tiefer neben seinem Motorrad wieder findet.

Als im Frühjahr 1986 fest stand, dass es zu einer Neuauflage der Saharatour kommen wird, war es naheliegend, die gute alte Yamaha XT500 gegen eine Yamaha Tenere 600 zu tauschen.

Zugesagt hat nahezu die gleiche Mannschaft wie 1984. Jene die absagen mussten, wurden durch hochkarätige Spezialisten ersetzt.

So stießen Lorenz (Europameister/7-facher Deutscher Gelände-Meister), Friedeman (u.a. Verfasser von Moto GP Jahresbücher) sowie Thomas (BMW Motorradentwicklung) neu zu uns.

Im Herbst 1986 war es dann so weit. Diesmal stand eine komplette  Durchquerung der Sahara auf dem Programm.

Startpunkt war München – Zielpunkt Douala im Kamerun. Auf Afrikanischem Kontinent galt es die Länder Tunesien, Algerien, Niger, Nigeria sowie Kamerun zu Durchqueren.

Nachdem bei der Anreise zur Fähre nach Genua der Brennerpass auf geschlossener Schneedecke zu überqueren war, konnten wir in Nordafrika die Extreme der Jahreszeit ( Mitte November) auskosten. Tagsüber Temperaturen um 35°C, nachts um den Gefrierpunkt. Da die Übernachtungen ausschließlich im Freien stattfanden, war morgens nicht selten Raureif auf den Schlafsäcken.

In Algerien herrschte zu diesem Zeitpunkt Zwangsumtausch von Devisen. Da das getauschte Geld beim Verlassen des Landes nicht ausgeführt werden durfte, diese Summen weder für Benzin noch für Lebensmittel aufgebraucht werden konnte, wurde ein Teil der Wassertanks des Begleitfahrzeuges mit algerischen Rotwein aufgefüllt. Dementsprechend wurde der Flüssigkeitshaushalt abends bei Lagerromantik ausgeglichen.

USA — NASCAR 2010

Aufgeschreckt durch die inzwischen über 100 Rennen anhaltende Sieglosigkeit in der amerikanischen NASCAR Serie unseres Idols Juan Pablo Montoya, beschlossen Sohnemann Max und ich, JPM vor Ort, zu seinem längst fälligen Sieg zu puschen.

Da an 2 darauffolgenden Wochenenden im August die Rennen unweit von New York  stattfanden, buchten wir kurzerhand 2 Tickets nach New York.

Nach 2 Tagen Sightseeing in Manhattan, hielt es uns nicht länger in der Metropole und wir düsten via Leihwagen Richtung Pennsylvania zum Pocono Raceway.

Beim Pocono Raceway handelt es sich um ein 4,0 Km langes Tri-Oval mit 3 überhöhten Kurven. Der Rundenrekord für eine fliegende Runde liegt bei 172 mph, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 277 Km/h entspricht.

In der Startaufstellung schaffte JPM hinter Tony Steward einen verheißungsvollen 2.Startplatz, im Rennen am Sonntag führte er sogar zeitweise, doch einsetzender Regen zerstörte seine Renntaktik, da der Lauf vorübergehend unterbrochen werden musste. Nach dem Re-Start wurde er durchgereicht und es gab einen für alle enttäuschenden 16. Schlussrang.

Wahrscheinlich lag es daran, dass wir, als NASCAR Neulinge, nicht die richtigen Tickets orderten, dadurch zwar in den Boxenbereich Zugang hatten, nicht jedoch in das Fahrerlager. Jeder weis, dass JPM vor einem Rennen seine Streicheleinheiten braucht, wir ihm diese aber leider nicht geben konnten.

Nach dieser kleinen Enttäuschung düsten wir für ein paar Tage zurück nach NY um am nächsten Wochenende in Watkins Glen präsent zu sein.

Die Anreise nach Watkins Glen wurde mit einer Sightseeing Tour zu den Niagara Falls verbunden.

Beim Watkins Glen International Raceway handelt es sich im Gegensatz zu Pocono nicht um einen Ovalkurs, sondern um einen traditionellen 5,5 Km langen Straßenkurs der in den 60er und 70er Jahren auch die F1 beherbergte.

Im Qualifying schaffte JPM einen ausgezeichneten 3.Startplatz. Im Rennen wurde ihm seine Verantwortung uns gegenüber bewusst, und so trieb er seinen Chevrolet nach über 100 sieglosen Rennen in der NASCAR Serie zum längst verdienten Sieg. Und das vor den Augen seiner treuesten Deutsch/Österreichischen Fans.

Da es sich bei JPM um einen Kolumbianer und nicht um einen US Amerikaner handelt, ist die Fangemeinde in den USA überschaubar. Im Gegensatz zu Earnhardt Jun. / Johnson oder Bush – Fans begrüßt man sich als JPM Fan noch durch Handshake. So nahmen wir dann auch stolz die vielen Gratulationen der gegnerischen Fans in Empfang.

Mit einem Gefühl der Befriedigung konnten wir die restlichen Tage bis zum Heimflug unser Sightseeing in Manhattan fortsetzen.

Textfeld: Cordillera Huayhuash

Lima

Teheran

Mombasa

Delhi

Varanasi

Kuwait

Viktoria Falls

Textfeld: Kilimandscharo
Textfeld: Serengeti
Textfeld: Johannesburg

Yellowstone Park

San Francisco

New York

Niagara Falls

Montreal

New Orleans

Las Vegas

Niagara Falls

Watkins Glen

Pocono

New York

Zagorra

Textfeld: Machu Picchu

Cusco

Textfeld: Tamanrasset

Tamanrasset

Douala

Tunis

Tunis

Jeddah

Gibraltar

Kabul

Addis Abeba

Dar es Salaam

El Paso

Dallas

Lissabon

Marrakesch

Fes

Barcelona

Valencia

Pressebericht: Magazin MOTORRAD 5/1987

Pressebericht: MOTORRAD REVUE 1987/88

Djanet

Illizi

In Salah

Touggourt

Assekrem

Agades

Touggourt

Zurück per Flug von Cusco nach Lima führte uns von dort die Reise mit öffentlichen Bussen nach Cajatambo, in die Cordillera Huayhuash. Sie liegt südlich der bekannteren Cordillera Blanca und hat sechs Gipfel über 6.000 Metern Meereshöhe. Der 6.094 Meter hohe Jirishanca wird auch als Matterhorn der Anden bezeichnet.

Nach mehr als 10 Stunden Busfahrt für ca. 290Km ( Lima-Cajatambo) war die erste Übernachtung in einem gemütlichen Esel Stall.

Am nächsten Morgen starteten wir mit unserer kompletten Expeditionsmannschaft Richtung Huayllapa. Diese bestand aus dem Guide Aquino, den Treibern Felix und Urbano, 10 Österreichern, 15 Packesel, 2 Reitpferde, 370 Semmel in einem Stoffsack eingenäht, usw

Huayllapa ist das Heimatdorf von Aquino, und so kommen wir als Gäste von Aquino in den Genuss einer 2 Tägigen Dorffeier (Sonnenwende). Neben zahlreichen Musikanten, die auf einfachsten Instrumenten die Dorfbewohner in Ekstase spielen wird als Verstärker reichlich Chicha und Schnaps gereicht. Bei Chicha handelt es sich übrigens um „Spuckebier“, das gekaut, ausgespuckt wird und anschließend fermentiert.

Da wir lt Aquino die ersten Gringos bei diesem Dorffest waren, bestand der Reiz der Einheimischen darin, uns randvoll abzufüllen, was ohne großen Wiederstand gelang.

Der Abmarsch am Morgen des 3.Tages verzögerte sich ein wenig, da die meisten mit ihrem dicken Kopf nicht durch den Türstock passten.

Der Fußmarsch ging über den 4800m hohen Paso Tapush runter zum Susacocha. Das Wort „cocha“ steht für See, so schlagen wir auf 4600m am Fuße des Jirishanca unser höchstes Basiscamp am See auf.

In der Nacht kühlt es locker mal auf -5°C ab, und so liegt morgens noch Raureif auf unseren Zelten, auch der See ist teilweise zugefroren. Vom Lager aus wurde, aufgeteilt in mehreren Seilschaften, der Diablo Mudo (5250m) über Morenenfels und steilen Schneefeldern bezwungen.

Die Route führte weiter über den Llautsche Pass (4700m) zum Jahuacocha. Von dieser Basis wurde der Gipfel des  Cero Berlin (5100m) bestiegen.

Die letzten Tage gehen über den Pampa Llamac (4200m) nach Llamac und weiter nach Chiquian (3300m)

In Chiquian erwartet uns ein besoffener Busfahrer, der den Linienbuss nach Lima fahren sollte. Dank Aquino wurde ein halbwegs nüchterner Ersatzfahrer aufgetrieben, mit dem es nach mehrstündiger Verspätung die Nacht über nach Lima zurück ging.

Cajatambo

Chiquian

Oberstes Gebot, „fahre nie schneller als dein Schutzengel“

Nicht das fahren im tiefen Sand hat mich an die physischen Grenzen gebracht, viel mehr das endlose Anlassen des Motors mittels Kickstarter nach jedem Abflug. Wer die XT500 noch kennt, weiß, wie zickig die beim Anlassen sein konnte.

Inzwischen hatte auch die Motorradindustrie auf die Bedürfnisse der Rallye Paris-Dakar reagiert und 1983 das Modell XT 600 Tenere auf den Markt gebracht (großer 30 l Tank/E-Starter/mehr PS). Schnell musste ich feststellen, dass mit meinen 500ccm und kleinem Tank im tiefen Sand kein Blumentopf zu gewinnen ist.

Fahrerisch am meisten abverlangt haben mir Wadi (ausgetrocknete Flussläufe), die mit dem berüchtigten Fech-Fech (Sandstaub) gefüllt sind. Man muss sich ein Bachbett vorstellen und an Stelle des Wassers ist es mit Asche ähnlichem Sand gefüllt. Die Steine darunter sind nicht sichtbar, aber dafür umso heftiger spürbar, jedes Mal wenn du dagegen knallst. So brauchten wir für ein Wadi von ca.100 Km Länge ca. 6 Stunden Fahr- bzw. Liegezeit.

Nach 2 Wochen Dünen/Sand/Felsen pur, war es regelrecht erholsam, die Rückreise von Tamanrasset auf einer Algerischen Asphaltstraße (was immer das auch bedeuten mag) anzutreten.

Fazit aus der 3-wöchigen Tour: sparen, technisch aufrüsten und dann erneut probieren.

Um so eine Truppe von Endurofreaks unter Kontrolle zu halten, wurden tagsüber immer wieder Treffpunkte vereinbart. Mitten in den algerischen Dünen passierte, was in einer Wüste nie passieren sollte. Bei einem internen Rennen unter 5 Teilnehmern, zu denen auch ich gehörte, verpassten wir im rausche der Geschwindigkeit den Treffpunkt um einige Kilometer. Unser Pech, am Treffpunkt hätten wir 90° abbiegen müssen, was keiner von uns wusste. Nach 2 Stunden warten auf den Rest der Truppe und Einbruch der Dunkelheit, machten wir uns auf den Weg zurück, immer unseren eigenen Spuren folgend. Eher durch Zufall, konnte ich im Lichtkegel mehrere Abbiegespuren im Sand entdecken. In der Hoffnung den Richtigen Spuren zu folgen, mühten wir uns stundenlang in der Dunkelheit durch tiefen Sand. Endlich, spät nach Mitternacht konnten wir in der Ferne ein extra für uns entfachtes Feuer aus abgefahrenen Motorradreifen ausmachen. Da nicht alle von uns mit großen Benzintanks ausgerüstet waren, mussten wir auch noch den letzten Sprit aufteilen. Im Lager durften wir auch noch kritische Worte über uns ergehen lassen.

Wider aller Vernunft, kam es auch an den folgenden Tagen zu wilden Wettbewerbs ähnlichen Jagden durch Steppen und Dünensand, welche fatal hätten Enden können.

Bei einem der „Rennen“ kam Werner zu Sturz und schlug sich den Lenker in den Unterleib.

Da eine Weiterfahrt an diesem Tag für ihn nicht mehr möglich war, schlugen wir unser Camp mitten in der Steppe von Kamerun auf. Nachts konnte man hören, dass Werner sich vor Schmerzen krümmte. Bei Anbruch des Tageslichtes befürchtete unser rasender Doc (ebenfalls Teilnehmer) einen Milzriss bei Werner. Nun ging es ums Überleben. Seine Enduro wurde kurzerhand in Einzelteile zerlegt, um sie und Werner im Begleitfahrzeug zu verstauen. Auch wenn wir bisher die zeitraubenden Militärkontrollen in Kamerun verfluchten, hofften wir heute, schnellstmöglich auf selbige zu stoßen. Nach einigen Stunden Fahrzeit war endlich eine in Sicht. Die sonst so arrogant agierenden Militärs zeigten sich plötzlich irrsinnig hilfsbereit und verwiesen uns auf ein nahegelegenes Militärcamp. Dort angekommen, wurden wir bereits von einem Militärarzt erwartet, der die Diagnose bestätigte. Verdacht auf Milzriss und innere Blutung. Ein vor Ort stationierter Hubschrauber wurde umgehend aktiviert und Werner nach Yaounde in ein Militärhospital geflogen, in dem er sofort notoperiert wurde. Für uns waren es bange Tage, bis wir endlich, kurz vor unserer Rückreise in Douala die Nachricht erhielten, dass er überlebte. Später, bei einem gemeinsamen Treffen, schilderte er uns, dass nach Aussage der Ärzte, er keine weitere 6 Stunden überlebt hätte. Für mich beeindruckend war allerdings, dass in einem Militärstaat wie Kamerun, die uns wirklich bei jeder Straßenkontrolle schikanierten, diese ganze Hilfsaktion wie Flug, Operation und Reha total unbürokratisch und für Werner zum Nulltarif über die Bühne ging.

Wir verfrachteten unsere Motorräder in Douala in Schiffscontainer und traten selbst nach ein paar Tagen Strandurlaub die Rückreise per Flieger an.

Fazit: ich verneige mich vor jedem Finisher der Rally Paris-Dakar. Speziell die Amateure, die nachts, nach Ankunft im Camp, der Erschöpfung nahe, auch noch ihr Motorrad für den nächsten Tag vorbereiten müssen und meistens ohne Schlaf am nächsten frühen Morgen wieder am Start stehen. Respekt.

Für mich hatte sich das Thema Paris-Dakar durch die explodierenden Kosten des Startgeldes sowie durch die unmittelbare Geburt meiner Tochter erledigt. Ab nun galt mein Motorsport Herz dem Enduro.

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